Äthiopien wird von vielen als Geburtsort des Kaffees angesehen. Seit dem 16. Jahrhundert wird er dort auf ähnliche Weise angebaut wie heute. Der meiste Kaffee wächst wild im Schatten anderer Bäume und wird als Waldkaffee bezeichnet. Andere Kaffees wachsen in Gärten zusammen mit anderen Feldfrüchten, wobei nur minimale landwirtschaftliche Eingriffe erfolgen. Bei einigen handelt es sich um eine Art Kombination, bei der die Erzeuger ihre Waldfrüchte leicht kultivieren und jäten, um die Ernte zu erleichtern. In jedem Fall produzieren die meisten Kleinbauern im Durchschnitt nur 5 Säcke pro Jahr.
Limu liegt im westlichen Hochland von Oromia, Äthiopien. Diese Region ist für ihre reichlichen Wasservorkommen sowie ihre Wälder bekannt (die an die Wälder angrenzen, die als Geburtsort des Arabica-Kaffees gelten). Der meiste Kaffee in Limu wird auf weniger als einem Hektar in Halbwaldgebieten angebaut. Hier werden humusreiche Böden durch den kontinuierlichen Fall und die Zersetzung organischer Stoffe ständig erneuert.
Traditionell wurde der Kaffee in Limu in der Frucht getrocknet und von den Produzenten in ihren Häusern gelagert, bis er zum Austausch in eine Trockenmühle gebracht wurde. Erst mit der jüngsten Entwicklung kollektiver Nassmühlen in der Region ist gewaschener Limu-Kaffee entstanden. Die Verfügbarkeit von Wasser ermöglicht hier insbesondere das Waschen. In Kombination mit der genetischen Vielfalt der traditionellen Kaffeesorten ergibt sich daraus das charakteristische Geschmacksprofil. Wie der Kaffee aus anderen südlichen Regionen wie Yirgacheffe und Sidamo ist Limu für seine Zitrusfrische und blumigen Noten bekannt.
